Muße und Platz zum Malen finde ich oft im Garten in Dransfeld. Häufig muß auch der Küchentisch als Malunterlage herhalten bei kreativen Pausen zwischen Kochen und Abwasch. Im Atelier EigenART auf dem Boden ist das Klima nur im Frühjahr und Herbst zum Malen und Gestalten geeignet. Ateliergemeinschaften bieten dann bessere Gelegenheiten.
Das Interesse an kreativer Betätigung ist früh durch einen sehr guten Kunstunterricht in der Ricarda-Huch-Schule beim Hannoveraner Ernst Wolfhagen geweckt und gefördert worden. Grundlagen der Gestaltungslehre durch Dozenten der Werkkunstschule während des Studiums (auch Textiles Gestalten) an der PH Hannover haben die Voraussetzungen geschaffen für stete Bemühungen um einen anschaulichen und attraktiven Unterricht. Dabei sind meine eigenen künstlerischen Aktivitäten sehr in den Hintergrund getreten.
Während eines Kuraufenthaltes Mitte der 90er Jahre wurde ich durch Anregungen in einer Kunsttherapie wieder tätig und fertigte spontane Aquarelle und Pastelle.
Nach der Pensionierung als Grund- und Hauptschullehrerin und anschließender 10-jähriger bundesweiter ehrenamtlicher Tätigkeit in Turnen und Sport habe ich für mich das künstlerische Gestalten als nach-berufliche Tätigkeit (wieder) entdeckt.
Erst nach zehnjähriger Pause habe ich 2005 Acrylfarben und Leinwand für mich erschlossen. Mit meinem Hang zum Sammeln und Experimentieren mit Materialien stehen seitdem merzhafte Collagen und Assemblagen neben reiner Farbmalerei im Mittelpunkt meiner künstlerischen Aktivitäten unter dem Logo EigenART.
Die Teilnahme an VHS-Kursen bei Renate Bethmann, Dit Coesebrink, Ute Gruenwald, Georg Hoppenstedt, Irene Pregizer, Eileen Sieben und Akademien wie Karin Hanke und Michael Melchior wecken mein Interesse und fördern meine technischen Fertigkeiten. Umfangreiche Kunstliteratur und Museumsbesuche erweitern meinen Blick. Die Mitgliedschaft im Mündener KunstNetz, Kunstverein, APEX, Künstlerhaus (alle Göttingen) und in der Wasserscheune eröffnet mir immer wieder neue Impulse.
Helga Reimann